Der Anstieg der Opfererfahrungen durch Internetkriminalität unterstreicht die Notwendigkeit zu verstehen, wie sich Menschen online verhalten und wie unsicheres Online-Verhalten mit Viktimisierung zusammenhängen kann. Bisherige Studien haben sich oft auf selbstberichtete Verhaltensweisen oder Einstellungen zu vorsichtigem Online-Verhalten verlassen. Studien, die sowohl das tatsächliche Online-Verhalten als auch erklärende Faktoren in einer grossen Stichprobe gemessen haben, sind rar. In diesem Beitrag wird das Forschungsinstrument der Online Behaviour and Victimization Study vorgestellt. Das Kapitel skizziert die Entwicklung dieses Instruments, das ein bevölkerungsbasiertes Befragungsexperiment verwendet. Mit diesem Instrument kann das tatsächliche Verhalten von Internetnutzern gemessen werden. Während des Ausfüllens der Umfrage werden die Befragten mit (fiktiven) Cyber-Risikosituationen konfrontiert, wodurch die Forscher analysieren können, wie die Befragten mit diesen Situationen umgehen. Darüber hinaus wurden auf der Grundlage von Theorien und einer umfangreichen Literaturstudie, die in diesem Beitrag kurz skizziert wird, Messungen für zahlreiche erklärende Faktoren in die Studie aufgenommen, darunter Wissen (Bewusstsein), Gelegenheit und Motivation. Schließlich wird die frühere Viktimisierung durch Cyberkriminalität gemessen, was es ermöglicht, den Zusammenhang zwischen dem tatsächlichen Online-Verhalten und der Online-Viktimisierung zu untersuchen.
MULTIFILE
Cybermobbing ist in den vergangenen Jahren ein zunehmendes Pro-blem unter Jugendlichen geworden und somit ein immer wichtigeres Thema. Der Großteil der internationalen und nationalen Studien zu Cybermobbing fokussiert ‚verhaltensunauffällige‘ Jugendliche im Kontext Schule. Zu konstatieren ist ein Mangel an Studien, die den Umgang mit digitalen Medien bei Jugendlichen mit besonde-rem Förderbedarf untersuchen. Der Beitrag geht auf diese spezielle Zielgruppe im Kontext Sozialer Arbeit ein und nimmt die Notwen-digkeit passender Präventions- und Interventionsansätze sowie die grundsätzliche Sensibilisierung der professionell Tätigen für diese Fragestellung in den Blick.
MULTIFILE
Basic motor competencies (BMC) belong to the key learning goals of Physical Education (PE) in primary school curricula in Europe. These competencies are necessary to participate in sports inside and outside of school. Children should therefore achieve age-adequate BMC in PE and any need for educational motor support should be identified at an early stage. Studies in German-speaking countries showed that various endogenous and exogenous factors are related to children’s BMC, but international studies are missing. In the present cross-sectional study, the two BMC areas object movement (OM) and self-movement (SM) as well as the associations with endogenous (age, sex, body mass index) and exogenous (participation in extracurricular sports) factors were investigated in 1721 8‑ to 10-year-old primary school children from nine European countries. Over 25% of the children showed need for educational motor support in OM and over 20% in SM. BMC levels differed significantly between the country-specific subsamples. In all subsamples, boys showed better performances in OM, while girls scored better in SM. Older children performed better in OM and SM than younger children. Higher body mass index predicted lower BMC scores in both competence areas. Participation in ball sports was positively associated with OM and SM, and individual sports participation was a significant predictor of SM. As exogenous and endogenous variables consistently predicted BMC in all subsamples, there must be other reasons for variation in BMC levels. Future studies should address country- and school-specific characteristics like content and amount of PE. Motorische Basiskompetenzen (basic motor competencies; BMC) gehören zu den wichtigsten Lernzielen des Sportunterrichts in den Lehrplänen der europäischen Grundschulen. Diese Kompetenzen sind notwendig, um innerhalb und außerhalb der Schule Sport treiben zu können. Kinder sollten daher im Sportunterricht altersgemäße BMC erwerben und etwaiger Förderbedarf sollte frühzeitig erkannt werden. Studien im deutschsprachigen Raum zeigten, dass verschiedene endogene und exogene Faktoren mit den BMC der Kinder zusammenhängen, jedoch fehlt es bisher an internationalen Studien. In der vorliegenden Querschnittsstudie wurden die beiden BMC-Bereiche Etwas-bewegen (object movement; OM) und Sich-bewegen (self-movement; SM) sowie deren Zusammenhänge mit endogenen (Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index) und exogenen (Teilnahme an außerschulischem Sport) Faktoren bei 1721 8–10-jährigen Grundschulkindern aus neun europäischen Ländern untersucht. Über 25 % der Kinder wiesen Förderbedarf im Bereich OM auf und über 20 % im Bereich SM. Die BMC-Werte unterschieden sich signifikant zwischen den länderspezifischen Stichproben. In allen Teilstichproben zeigten die Jungen bessere Leistungen im OM, während die Mädchen im SM besser abschnitten. Ältere Kinder erbrachten bessere Leistungen als jüngere Kinder. Ein höherer Body-Mass-Index prognostizierte niedrigere BMC-Werte in beiden Kompetenzbereichen. Die Teilnahme an Ballsportarten stand in einem positiven Zusammenhang mit OM und SM, und die Teilnahme an Individualsportarten war ein signifikanter Prädiktor für SM. Da die exogenen und endogenen Variablen die BMC in allen Stichproben übereinstimmend vorhersagten, muss es andere Gründe für die Unterschiede im BMC-Niveau geben. Künftige Studien sollten länder- und schulspezifische Merkmale wie Inhalt und Umfang des Sportunterrichts untersuchen.